Ruine Aggstein

Lage der Ruine Aggstein

Die Burgruine Aggstein ist im Dunkelsteinerwald, der bis ins 19. Jahrhundert noch „Aggswald” hieß. Der Dunkelsteinerwald ist ein Ausläufer der bergigen Landschaft nördlich der Donau. Der Dunkelsteinerwald gehört damit zum Granit- und Gneisplateau, dem in Österreich liegenden Teil der Böhmischen Masse, von der er durch die Donau getrennt ist. Der Dunkelsteinerwald erstreckt sich entlang des Südufers der Donau in der Wachau von Melk bis Mautern. Die Burgruine Aggstein ist auf einem hinter der Schwemmterrasse von Aggstein 320 m hoch aufragenden 150 m langen Felssporn im Bezirk Melk gelegen. Die Burgruine Aggstein ist die erste Burg in der Wachau und eine der wichtigsten Burgen Österreichs aufgrund ihrer Größe und ihrer Mauersubstanz, die überwiegend aus dem 15. Jahrhundert und stellenweise sogar aus dem 12. bzw. 13. Jahrhundert stammt. Die Burg Aggstein gehört der Schlossgut Schönbühel-Aggstein AG.

Der untenstehende Kartenausschnitt zeigt die Lage der Ruine Aggstein

Geschichtliche Bedeutung der Ruine Aggstein

Der Aggswald, der seit dem 19. Jahrhundert Dunkelsteinerwald heißt, war ursprünglich ein selbstständiges Lehen der Herzöge von Bayern. Die Burg Aggstein dürfte um 1100 durch Manegold v. Aggsbach-Werde III gegründet worden sein. Um 1144 ging die Burg Aggstein von Manegold IV. an die Propstei Berchtesgaden. Ab 1181 werden Hochfreie von Aggswald-Gansbach, die zur Kuenringer-Sippschaft gehörten, als Besitzer genannt. Die Kuenringer waren ein österreichisches Ministerialengeschlecht, ursprünglich unfreie Dienstleute der Babenberger, die ein österreichisches Markgrafen- und Herzogsgeschlecht fränkisch-bayerischer Herkunft waren. Als Stammvater der Kuenringer gilt Azzo von Gobatsburg, ein frommer und reicher Mann, der im Gefolge eines Sohnes des babenbergischen Markgrafen Leopold I. im 11. Jahrhundert in das heutige Niederösterreich kam. Im Laufe des 12. Jahrhunderts kamen die Kuenringer zu ihrer Herrschaft in der Wachau, die neben der Burg Aggstein auch die Burgen Dürnstein und Hinterhaus umfaßte. Die Burg Aggstein war bis 1408 im Besitz der Kuenringer bzw. der Maissauer, das ein weiteres österreichisches Ministerialengeschlecht ist.

Lageplan der Ruine Aggstein

Bei der Burgruine Aggstein handelt es sich um eine langgestreckte, schmale von Nordosten nach Südwesten gerichtete, dem Gelände angepasste Zwillingsburg, die 320 Meter über der Ortschaft Aggstein an der Donau gelegen ist, und die auf einem 150 Meter langen Felssporn liegt, der nach 3 Seiten, nach Nordwesten, Südwesten und Südosten, steil abfällt. Der Zugang zur Burgruine Aggstein erfolgt von Nordosten, von wo die Burg Aggstein durch einen Halsgraben abgesichert war, der im 19. Jhdt. verfüllt wurde.

3D-Modell der Ruine Aggstein

3D-Modell der Burgruine Aggstein
3D-Modell der Burgruine Aggstein

Die Zwillingsburg Aggstein ist auf 2 Felsköpfen angelegt, dem “Stein” im Südwesten und dem „Bürgl“ im Nordosten. Am sogenannten „Bürgl“ sind nur noch einige Fundamente vorhanden, weil die Burg zweimal belagert und zerstört wurde. Das erste Mal 1230/31 in der Folge des Aufstandes der Kuenringer unter Hadmar III. gegen Herzog Friedrich II., den Streitbaren, der aus dem Geschlecht der Babenberger stammte, der von 1230 bis 1246 Herzog von Österreich und der Steiermark war, und der 1246 in der Schlacht an der Leitha gegen den Ungarnkönig Béla IV. umkam. Ein zweites Mal wurde die Burg Aggstein in der Folge des Aufstandes des österreichischen Adels gegen Herzog Albrecht I. in der Zeit von 1295 bis 1296 belagert und zerstört. 

Die Nordwestseite der Burgruine Aggstein zeigt an den Wehrgang anschließend den halbrund vorragender Küchenbau mit Halbkegeldach aus Schindeln. Darüber die ehemalige Kapelle unter Satteldach mit eingezogener Apsis unter Kegeldach und Giebel mit Glockenreiter. Außen vorgelagert das sogenannte Rosengärtlein, ein schmaler, auf senkrechter Felswand, zirka 10 m langer, Vorsprung.
Auf der Nordwestseite der Burgruine Aggstein an den Wehrgang anschließend der halbrund vorragende Küchenbau mit Halbkegeldach aus Schindeln.

Auf der Nordwestseite der Vorburg sieht man den Erker des ehemaligen Verlieses aus unregelmäßigen Bruchsteinmauerwerk und weiter westlich, nach dem Wehrgang, den halbrund vorragenden Küchenbau mit Halbkegeldach aus Schindeln. Darüber die eingezogene Apsis mit Kegeldach der ehemaligen Kapelle, die über ein Satteldach mit Giebel mit Glockenreiter verfügt. Außen vorgelagert ist das sogenannte Rosengärtlein, ein schmaler, zirka 10 m langer Vorsprung auf senkrechter Felswand. Das Rosengärtlein entstand im 15. Jahrhundert im Zuge des Wiederaufbaus der zerstörten Burg durch Jörg Scheck von Wald, dem nachgesagt wird, dass er Gefangene auf dieses ausgesetzte Plateau hinaussperrte. Der Name Rosengärtlein entstand, nachdem die Ausgesperrten Scheck von Wald an Rosen erinnerten.

In die Ringmauer der südöstlichen Längsseite der Burgruine Aggstein vom Bürgl in Richtung Stein ist der Rittersaal und der Frauenturm integriert.
In die Ringmauer der südöstlichen Längsseite der Ruine Aggstein ist der Rittersaal und der Frauenturm integriert.

Die Zwillingsburg verfügt über je einen an den Schmalseiten integrierten Felskopf, dem “Bürgl” im Osten und dem “Stein” im Westen. In die Ringmauer der südöstlichen Längsseite der Burgruine Aggstein vom Bürgl in Richtung Stein ist der Rittersaal und der Frauenturm integriert.

Das 1. Burgtor der Ruine Aggstein ist ein abgefastes Spitzbogentor
Das 1. Burgtor der Ruine Aggstein ist ein abgefastes Spitzbogentor in einem massiven, der Ringmauer vorgestellten Turm.

Der Zugang zur Burgruine Aggstein erfolgt über eine Rampe, die über den zugeschütteten Halsgraben führt. Das 1. Burgtor der Ruine Aggstein ist ein mit Ortssteinen angelegtes, abgefastes Spitzbogentor mit einem Prellstein rechts, das sich in einem massiven, der zirka 15 Meter hohen Ringmauer vorgestellten, Turm befindet. Durch das 1. Tor sieht man in den Hof der Vorburg und auf das 2. Tor mit dem 2. Hof und dem 3. Tor dahinter.

Die Nordostfront der westlich auf dem ca. 6 m über dem Niveau des Burghofes aufragenden, senkrecht abgeschlagenen "Stein" gelegenen Hochburg der Ruine Aggstein zeigt eine Holztreppe zum Hocheingang mit Spitzbogenportal in Rechteckblende aus Haustein. Darüber ein Wurferker. Auf der Nordostfront sind weiters zu sehen: Steingewändefenster und Schlitze und links seitlich der Giebelstumpf mit Außenkamin auf Konsolen und nördlich die ehemalige romanisch-gotische Kapelle mit eingezogener Apsis und Satteldach mit einem Glockenreiter.
Die Nordostfront der westlich auf dem ca. 6 m über dem Niveau des Burghofes aufragenden, senkrecht abgeschlagenen "Stein" gelegenen Hochburg der Ruine Aggstein zeigt eine Holztreppe zum Hocheingang mit Spitzbogenportal in Rechteckblende aus Haustein. Darüber ein Wurferker. Auf der Nordostfront sind weiters zu sehen: Steingewändefenster und Schlitze und links seitlich der Giebelstumpf mit Außenkamin auf Konsolen und nördlich die ehemalige romanisch-gotische Kapelle mit eingezogener Apsis und Satteldach mit einem Glockenreiter.

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde Jörg Scheck von Wald, ein Rat und Hauptmann von Herzog Albrecht V. von Habsburg, mit der Burg Aggstein belehnt. Jörg Scheck von Wald baute die zerstörte Burg zwischen 1429 und 1436 unter Wiederverwendung des alten Fundamentes wieder auf. Die heutige Substanz der Burgruine Aggstein stammt noch überwiegend von diesem Wiederaufbau. Oberhalb des 3. Tores, dem Wappentor, dem eigentlichen Eingang zur Burg, ist ein Reliefwappen von Georg Scheck und die Bauinschrift 1429 eingelassenen.

Das Wappentor, der eigentliche Eingang zur Burgruine Aggstein
Das Wappentor, der eigentliche Eingang zur Burgruine Aggstein mit darüber eingelassenem Reliefwappen von Georg Scheck, dem Wiederaufbauer der Burg 1429

Vom ersten Burgtor gelangt man in den ersten Hof und zum  Mauertor in den zweiten Hof. Hier beginnt der zweite Verteidigungsabschnitt, der vermutlich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert entstand und etwas älter als der erste Verteidigungsbaschnitt ist.

Das zweite Tor der Ruine Aggstein, ein abgefastes Spitzbogentor in einer Mauer mit einer Lage aus schräggestellten, plattigen Steinen (Fischgrätmuster) darüber, befindet sich nördlich des mächtigen Bürglfelsens. Durch das zweite Tor sieht auf das dritte Tor mit dem Reliefwappen von Scheck im Walde darüber.
Das zweite Tor der Ruine Aggstein, ein abgefastes Spitzbogentor in einer Mauer mit einer Lage aus schräggestellten, plattigen Steinen (Fischgrätmuster) darüber, befindet sich nördlich des mächtigen Bürglfelsens. Durch das zweite Tor sieht auf das dritte Tor mit dem Reliefwappen von Scheck im Walde darüber.

Gleich nach dem Eingang durch das Mauertor rechts, nördlich, ist das ehemalige, 7 Meter tiefe Verlies. Das in den Felsen gehaue Verlies wurde erst nachträglich Mitte des 15. Jahrhunderts geschaffen.

Gleich nach dem Mauertor im zweiten Hof der Ruine Aggstein befindet sich nördlich das ehemalige 7 Meter tiefe Verlies.
Gleich nach dem Mauertor im zweiten Hof befindet sich nördlich das ehemalige 7 Meter tiefe Verlies.

Die Vorhöfe sind im Norden durch die Ringmauer und einen ehemaligen Wehrgang, im Süden durch den mächtigen Bürglfelsen begrenzt. Vom zweiten Hof gelangt man durch das dritte Tor in den Burghof. Das 3. Tor, das so genannte Wappentor befindet sich in einer 5 Meter dicken Schildmauer. Der Burghof diente im Mittelalter als Wirtschaftshof und Wohnort des Gesindes, den zu häuslichen Arbeitsleistungen verpflichteten Dienstboten.

Drittes Tor der Ruine Aggstein, abgefastes Spitzbogentor und Prellsteine des 15. Jahrhunderts in massiver 5 m dicker Schildmauer mit teilweiser Fischgrätmauerung zum zentralen Burghof hin.
Drittes Tor der Ruine Aggstein, abgefastes Spitzbogentor und Prellsteine des 15. Jahrhunderts in massiver 5 m dicker Schildmauer mit teilweiser Fischgrätmauerung vom zentralen Burghof aus gesehen.

Im lang gestreckten Burghof ist nördlich in die massive Ringmauer der spätmittelalterliche Küchenbau eingestellt. An den Küchenbau schließt westlich die ehemalige Gesindestube an, die in der Beschriftung des 3D-Modell als Dürnitz bezeichnet wird. Als Dürnitz wurde ein rauchfreier, beheizbarer Speise- und Gemeinschaftsraum in mitteleuropäischen Burgen bezeichnet.

Südseitiger Rest der Ringmauer der Burgruine Aggstein
Südseitiger Rest der Ringmauer der Burgruine Aggstein

Südseitig entlang der Ringmauer befinden sich Reste von Wohnräumen ohne Dächer mit einem großen spätmittellaterlichen Keller im Untergeschoß.

Im Osten des Burghofes der Ruine Aggstein findet sich eine in den Felsen gehauene Zisterne.
Im Osten des Burghofes der Ruine Aggstein findet sich eine in den Felsen gehauene Zisterne.

Im Osten des Burghofes findet sich eine in den Felsen gehauene quadratische Zisterne.

Östlich an den ehemaligen Wohntrakt, der sich südlich im Burghof befindet, schließt der Rest eines hohen, halbrunden Brunnenhauses mit spätgotischen Fenstern an.
Östlich an den Burghof schließt der Rest eines hohen, halbrunden Brunnenhauses mit spätgotischen Fenstern an.

Östlich an den ehemaligen Wohntrakt schließt der Rest eines hohen halbrunden Brunnenhauses mit spätgotischen Fenstern und Räumen der ehemaligen Bäckerei an.

Die sogenannte Schmiede auf der Burgruine Aggstein östlich des Brunnenhauses mit erhaltener Esse mit Abzug verfügt teilweise über Tonnengewölbe und Fenster mit Steingewände.
Die Schmiede mit erhaltener Esse mit Abzug auf der Burgruine Aggstein

Östlich auf das Brunnenhaus der Ruine Aggstein folgt eine sogenannte Schmiede, teilweise mit Tonnengewölbe und Steingewändefenster, wobei die Esse mit Abzug erhalten ist.

Der Aufgang zum Bürgl nach der Bäckerei im Nordosten der Ruine Aggstein
Der Aufgang zum Bürgl nach der Bäckerei im Nordosten der Ruine Aggstein

Nordöstlich vom zentralen Burghof befindet sich der Aufgang über Treppen auf den oben zu einem Plateau abgeflachten Bürgl, wo sich möglicherweise der Palas der zweiten Hochburg der Ruine Aggstein befand. Der Palas einer mittelalterlichen Burg war ein gesondert, separat stehender, mehrgeschoßiger repräsentativer Bau, der sowohl Wohnräume als auch einen Saal umfaßte.

Ein abgefastes Spitzbogentor mit Fischgrätmustermauerwerk um den Bogen in Höhe des zweiten Stockwerkes war der Haupteingang zu den herrschaftlichen Räumen des Palas der Burgruine Aggstein. Die Räume waren mit Holzböden ausgestattet. Das Bodenniveau lag etwa einen Meter tiefer als heute. Teile des Mauerwerkes stammen noch aus dem 12. Jahrhundert ist auf der Infotafel neben dem Tor zu lesen.
Ein abgefastes Spitzbogentor mit Fischgrätmustermauerwerk um den Bogen in Höhe des zweiten Stockwerkes war der Haupteingang zu den herrschaftlichen Räumen des Palas der Burgruine Aggstein. Die Räume waren mit Holzböden ausgestattet. Das Bodenniveau lag etwa einen Meter tiefer als heute. Teile des Mauerwerkes stammen noch aus dem 12. Jahrhundert ist auf der Infotafel neben dem Tor zu lesen.

Am westlichen Ende, auf dem zirka 6 m über dem Niveau des Burghofes aufragenden, senkrecht abgeschlagenen Stein ist die Hochburg gelegen, die über eine Holztreppe zugänglich ist. Die Hochburg verfügt über einen schmalen Hof, der seitlich durch Wohngebäude bzw. Wehrmauern abgegrenzt ist.

Südlich findet sich in der Hochburg der sogenannte Frauenturm, ein ehemals mehrgeschoßiger Bau mit einem Kellergeschoß mit einer Weinpresse und zwei Wohngeschoßen mit Rechteck- und Spitzbogenfenster und Rundbogenportal. Der Frauenturm ist heute ohne Zwischendecken und Dach. Nur die Löcher für die Deckenbalken sieht man noch.

Aggstein gehört zur Gemeinde Schönbühel-Aggsbach im Bezirk Melk. Aggstein ist ein kleines Zeilendorf in der Wachau nordöstlich von Melk auf einer Schwemmterrasse der Donau am Fuße des Burgberges.
Aggstein an der Donau, Zeilendorf am Fuße des Burgberges

In der Nordwestecke der Hochburg befindet sich der ehemalige, mehrgeschoßige, zweiräumige Palas, dessen Ostteil an die nördliche erhöhte, über eine Holztreppe zugängliche, Kapelle anschließt. Dem Palas gegen Norden außen, in senkrechter Felswand vorgelagert, ist das sogenannte Rosengärtlein, ein schmaler 10 m langer Vorsprung, der wahrscheinlich in der Renaissancezeit zur Aussichtsterrasse ausgebaut wurde und an den sich die Sagen von den Grausamkeiten Schecks im Walde knüpfen.

Die Kapelle der Ruine Aggstein ist zweijochig unter einem Satteldach mit eingezogener Apsis und verfügt über zwei Spitzbogen- und ein Rundbogenfenster. Der östliche Giebel der Kapelle ist mit einem Giebelreiter versehen.

Die Sage vom Rosengärtlein

Nach der Kuenringer ruhmlosen Ende blieb die Burg Aggstein beinahe ein und ein halbes Jahrhundert Ruine. Hierauf gab es Herzog Albrecht V. seinem vertrauten Rate und Kammerherrn Georg Scheck vom Walde zu Lehen.
So hub der Scheck im Jahre 1423, wie heute noch auf einer Steintafel ob dem dritten Tore zu lesen, das ,Purgstal’ zu bauen an. In harter Frone schichteten die armen Untertanen sieben Jahre lang Stein auf Stein, bis der Bau vollendet war und nun der Ewigkeit zu trotzen schien. Der Scheck aber, übermütig geworden, verwandelte sich aus einem verdienten und allseits geachteten Staatsmanne in einen gefährlichen Raubritter und Schnapphahn, in einen Schreck im Wald und im ganzen Donautale.
Ein nieder Türlein führte wie noch heute in der Hochburg auf eine gar schmale Felsplatte in schwindelnder Höhe. Ist ein wunderreicher Ausblick in eine Welt göttlicher Schönheit. Sein Rosengärtlein nannte der Scheck, zur Grausamkeit noch den Hohn fügend, die Platte und stieß die Gefangenen herzlos hinaus, so daß ihnen nur die Wahl blieb, entweder Hungers zu sterben oder ihren Leiden durch einen Sprung in die schauerliche Tiefe ein schnelles Ende zu bereiten.
Ein Gefangener aber hatte das Glück, in die dichte Laubkrone eines Baumes zu fallen und sich so zu retten, ein anderer wurde durch einen hochgemuten Junker, den Sohn der Herrin von Schwallenbach, befreit. Während aber die dem Tode entronnenen Männer nach Wien eilten, um dem Herzog von des Schecken Übeltaten nach Wahrheit zu berichten, entlud sich der Ingrimm des Burgherrn über den armen Jüngling. Scheck warf den Knaben ins Verlies, ja als Späher die Kunde brachten, der Herzog rüste gegen Aggstein, gebot er seinen Schergen, den Gefangenen zu fesseln und über die Felsen des Rosengärtleins in die Tiefe zu stürzen. Schon wollten die Schergen dem Auftrage grinsend Folge leisten, da klang feierlich-leise vom Westufer das Ave-Glöcklein herüber und der Scheck gönnte dem Junker auf seine inständigen Bitten so lange Frist, seine Seele Gott zu empfehlen, bis der letzte Ton des Glöckleins in den Lüften verhallt sei.
Es ertönte aber durch Gottes gnädige Fügung das Glöcklein fort und fort, nicht enden wollte der über des Stromes Wellen zitternde Schall, zur Ein- und Umkehr mahnend des Schecken Herz … vergeblich; denn nur greuliche Flüche darob, daß das verdammte Geläute nicht verstummen wollte, waren des Schalles Widerhall im verstockten Gemüte des Unmenschen.
Inzwischen aber hatte der Feldhauptmann Georg von Stein auf des Herzogs Befehl in nächtlicher Weise die Burg umzingelt, klingende Münze und die Zusicherung völliger Straflosigkeit öffneten die Tore, und so wurde die letzte Missetat verhindert. Der Scheck wurde gefangen, vom Herzog aller Güter verlustig erklärt und endete sein Leben in Armut und Verachtung.

Öffnungszeiten der Ruine Aggstein

Die Burgruine sperrt am ersten Wochenende der zweiten Märzhälfte auf und schließt wieder Ende Oktober. Die Öffnungszeiten sind 09:00–18:00 Uhr. An den ersten 3 Wochenenden im November gibt es den sehr beliebten mittellaterlichen Burgadvent. Der Eintritt hat 2022 für Kinder von 6-16 Jahren € 6,90 und für Erwachsene: € 7,90 gekostet.

Anreise zur Ruine Aggstein

Die Ruine Aggstein ist zu Fuß, mit dem Auto und mit dem Fahrrad erreichbar.

Anreise zur Ruine Aggstein zu Fuß

Von Aggstein am Fuße des Burgberges gibt es einen Wanderweg zur Ruine Aggstein. Dieser Weg entspricht auch einem Abschnitt des Verlaufes des Welterbesteiges Etappe 10 von Aggsbach-Dorf nach Hofarnsdorf. Sehr schön wandert man auch von Maria Langegg in einer Stunde zur Ruine Aggstein. Auf dieser Route sind nur zirka 100 Höhenmeter zu überwinden, während es von Aggstein aus zirka 300 Höhenmeter sind. Die Strecke von Maria Langegg wird zur Zeit des Burgadventes im November gerne benutzt.

Anreise mit dem Auto von A1 Melk zum Parkplatz in Aggstein

Anreise zur Ruine Aggstein mit dem Auto

Anreise zur Ruine Aggstein mit dem e-mountain bike

Wenn Sie mit dem e-mountain bike von Aggstein zur Ruine Aggstein hinauffahren, dann können Sie im Anschluß über Maria Langegg nach Mitterarnsdorf weiterfahren, anstatt denselben Weg wieder hinunter. Untenstehend ist die Route dazu.

Die Burgruine Aggstein kann mit dem Mountain bike auch von Mitterarnsdorf über Maria Langegg angefahren werden. Eine schöne Rundtour für Radler, die in der Wachau Urlaub machen.

Das nächste Café ist ganz in der Nähe. Einfach bei der Durchfahrt durch Oberarnsdorf zur Donau abbiegen.

Kaffee an der Donau
Café mit Blick auf die Ruine Hinterhaus in Oberarnsdorf an der Donau
Das Radler-Rast Café ist am Donauradweg in der Wachau in Oberarnsdorf an der Donau gelegen.
Lage des Radler-Rast Cafés am Donauradweg in der Wachau
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