Etappe 6 Donauradweg von Tulln an der Donau nach Wien

Die 6. Etappe des Donauradweges Passau Wien verläuft über etwa 38 km von der Donaulände in Tulln an der Donau nach Wien auf den Stephansplatz. Das Besondere an der Etappe naben dem Ziel Wien ist ein Besuch im Stift Klosterneuburg.

Donauradweg Passau Wien Etappe 6 Route
Die Etappe 6 des Donauradweges Passau Wien verläuft von Tulln über Klosterneuburg nach Wien

Von Schieles Geburtsstadt Tulln radeln wir am Donauradweg weiter durch das Tullner Feld bis zur Wiener Pforte. Wiener Pforte wird der Durchbruch der Donau in das Wiener Becken genannt. Die Wiener Pforte enstand durch Erosion der Donau entlang einer Bruchlinie durch den nordöstlichsten Ausläufer des Alpenhauptkammes mit dem Leopoldsberg am rechten und dem Bisamberg am linken Donauufer.

Die Wiener Pforte

Die Burg Greifenstein thront hoch auf einem Felsen des Wienerwaldes über der Donau. Burg Greifenstein diente sie der Überwachung des Donauknies bei der Wiener Pforte. Burg Greifenstein wurde wahrscheinlich im 11. Jahrhundert vom Bistum Passau errichtet.
Burg Greifenstein, im 11. Jahrhundert vom Bistum Passau auf einem Felsen des Wienerwaldes über der Donau errichtet, diente der Überwachung des Donauknies bei der Wiener Pforte.

Auf dem Donauradweg Passau Wien kommen am Ende unserer Fahrt durch das Tullner Feld an den Donaualtarm bei Greifenstein, der von der gleichnamigen Burg Greifenstein überragt wird. Die Burg Greifenstein mit mächtigem quadratischem, 3-geschoßigem Bergfried im Südosten und polygonalem, 3-geschoßigem Palas im Westen thront hoch auf einem Felsen des Wienerwaldes an der Donau über dem gleichnamigen Ort Greifenstein. Die Höhenburg über dem südlichen Steilufer ursprünglich direkt bei der Donauenge der Wiener Pforte auf einem hochaufragenden Felsvorsprung diente der Überwachung des Donauknies bei der Wiener Pforte. Errichtet wurde die Burg wahrscheinlich um 1100 vom Bistum von Passau, dem das Gebiet gehörte, an der Stelle eines Beobachtungsturmes aus der Römerzeit. Ab etwa 1600 diente die Burg vor allem als Gefängnis des kirchlichen Gerichts, wo Geistliche und Laien ihre Kerkerstrafen im Turmverlies abbüßen mussten. Den Bischöfen von Passau gehörte die Burg Greifenstein bis sie 1803 im Zuge der Säkularisation durch Kaiser Joseph II. an die Cameral-Herrschaft ging.

Klosterneuburg

Von Greifenstein fahren wir am Donauradweg, wo die Donau einen Bogen um 90 Grad nach Südosten macht bevor sie durch die eigentliche Engstelle zwischen Bisamberg im Norden und dem Leopoldsberg im Süden fließt. Als der Babenberger Markgraf Leopold III. und seine Gemahlin Agnes von Waiblingen Anno 1106 auf dem Söller ihrer Burg am Leopoldsberg standen, wurde der Brautschleier der Gemahlin, ein feines Gewebe aus Byzanz, durch einen Windstoß erfaßt und in den nahe der Donau liegenden finsteren Wald getragen. Neun Jahre später fand Markgraf Leopold III. den weißen Schleier seine Gemahlin unversehrt auf einem weiß blühenden Holunderstrauch. Darufhin beschloß er, an dieser Stelle ein Kloster zu gründen. Der Schleier ist bis heute ein Loszeichen des gestifteten Gotteshauses und kann in der Schatzkammer von Stift Klosterneuburg besichtigt werden.

Sattlerturm und Kaisertrakt von Stift Klosterneuburg Das vom Babenberger Markgraf Leopold III. anfang des 12. Jahrhunderts gegründete Stift Klosterneuburg liegt auf einer zur Donau steil abfallenden Terrasse unmittelbar nordwestlich von Wien. Im 18. Jahrhundert ließ der Habsburger Kaiser Karl VI. das Kloster im Stil des Barock ausbauen. Das Stift Klosterneuburg verfügt neben seinen Gärten über die Kaiserzimmer, den Marmorsaal, die Stiftsbibliothek, die Stiftskirche, das Stiftsmuseum mit seinen spätgotischen Tafelbildern, eine Schatzkammer mit dem Österreichischen Erzherzogshut, die Leopoldskapelle mit dem Verduner Altar und das barocke Kellerensemble des Stiftsweingutes.
Das vom Babenberger Markgraf Leopold III. anfang des 12. Jahrhunderts gegründete Stift Klosterneuburg liegt auf einer zur Donau steil abfallenden Terrasse unmittelbar nordwestlich von Wien.

Zum Besuch des Augustiner Chorherren Stiftes in Klosterneuburg bedarf es eines kleinen Abstechers vom Donauradweg Passau Wien bevor es auf einem Damm, der den Kuchelauer Hafen vom Donaubett trennt, weiter nach Wien geht. Der Kuchelauer Hafen war als Vor- und Wartehafen für die in den Donaukanal einzuschleusenden Schiffe gedacht.

Der Kuchelauer Hafen wird durch einen Damm vom Donaubett getrennt. Er diente als Wartehafen für die in den Donaukanal einzuschleusenden Schiffe.
Donauradweg Passau Wien am Treppelweg am Fuße des Dammes, der den Kuchelauer Hafen vom Donaubett trennt

Im Mittelalter war der Lauf des heutigen Donaukanals der Hauptarm der Donau. Die Donau führte früher häufig Hochwasser, die das Bett immer wieder veränderten. Auf einer hochwassersicheren Terrasse an seinem Südwestufer entwickelte sich die Stadt. Der Hauptstrom der Donau verlagerte sich immer wieder. Gegen 1700 kam für den stadtnahen Arm der Donau die Bezeichnung „Donaukanal“ auf, da der Hauptstrom nunmehr weit im Osten floss. Der Donaukanal zweigt bei Nussdorf kurz vor der Nussdorfer Schleusenanlage vom neuen Hauptstrom ab. Hier verlassen wir den Donauradweg Passau Wien und fahren auf dem Donaukanalradweg weiter in Richtung Innenstadt.

Der Donauradweg in Nußdorf kurz vor der Abzweigung des Donaukanalradweges
Der Donauradweg in Nußdorf kurz vor der Abzweigung des Donaukanalradweges

Vor der Salztorbrücke verlassen wir den Donauradweg und fahren die Rampe hoch zur Salztorbrücke. Von der Salztorbrücke fahren wir am Ring-Rund-Radweg bis zum Schwedenplatz, wo wir nach rechts in die Rotenturmstraße einbiegen und leicht bergauf zum Stephansplatz, dem Ziel unserer Tour, gelangen.

Die Südseite des Langhauses vom Stephansdom in Wien
Die Südseite des mit reichen Maßwerkformen dekorierten, gotischen Langhauses des Stephansdoms in Wien und die Westfassade mit Riesentor